Denken hilft.
Ich habe nachgedacht. Nicht richtig, aber nachhaltig. Immer wieder habe ich den Gedanken, dass ich es mir nicht gerade leicht mache. Dass ich eigentlich auch einen Weg mit weniger (innerem) Widerstand gehen könnte. Dass ich eigentlich alles gut finden könnte, wie es ist. Nein, nicht nur gut, sondern super. Eigentlich ist es super. Ich bin selbstständig, kann frei entscheiden, was ich mache, ich weiß immer mehr, was ich will, ich lerne wunderbare Menschen kennen, mit denen ich mich gerne unterhalte und die mir immer wieder Anregungen und Anstöße geben. Ich bzw. mein Unternehmen kommt langsam ins Rollen.
Aber nicht immer.
So, und hier kommt der Knackpunkt. So viele Dinge laufen richtig gut. Sie laufen noch nicht überirdisch, aber sie laufen, verdammt noch mal. Und meine innere Stimme sagt: Alles falsch! Das führt zu nichts, das bringt nichts, was für ein Quatsch, wieder falsch geredet, geschrieben, gedacht. Eine Stunde online recherchiert? Quatsch! Eine weitere Stunde lustige Sachen gefunden und sich gefreut? Herrjemineee! In der Zeit haben Andere Verträge abgeschlossen. Oder Angebote geschrieben. Oder Partnerschaften bestätigt. Oder stumpf im Büro gearbeitet. Die Anforderungen für den Artikel sind viel zu hoch für dich, du kannst keine belegbaren Ergebnisse vorweisen, weil dich niemand deine Methode testen lässt. Falsche Idee, falsche „Marketing-Strategie“, das Universum ist gegen dich, wenn dich jetzt noch keiner fest bucht. Und was sagt das über deine Kompetenzen aus? Genuss kannst du vor dir selbst eh nicht rechtfertigen. Alles falsch!
So was halt.
Question the Questioner.
Und dann habe ich mich gefragt, was meine Stimmen eigentlich sagen würden, wenn ich jeden Fehler, den man nur machen kann, ganz bewusst mache und mich dann freue, dass ich den gemacht habe? Was sagen mir meine Stimmen, wenn ich mir selber sage: Hurra! Den ganzen Abend nur gekocht und mit dem Liebsten Zeit verbracht. Jawohl! Den ganzen Nachmittag mit den Neffen gespielt und in der Sonne gesessen. Großartig! Eine neue coole Internetseite gefunden und mit den Facebook-Kreisen geteilt, denn Glück sollte man teilen, so oder so. Hervorragend! Eine weitere Bewerbung verschickt und die Rückmeldung bekommen, dass eine Begutachtung noch dauern wird und man um Geduld bittet. Super! Schlechte Stimmung gehabt, weil wieder einmal alles falsch gelaufen ist. Yeah!
Was passiert also, wenn man den Zweifler anzweifelt? Ich weiß es nicht, aber ich werde es testen. Denn irgendwie finde ich es nicht gerecht, dass das, was Freud Ego nennen würde, mein eigentliches Ich so niedermacht. Es gibt keinen Grund dafür. Zumindest keinen, den ich anerkenne. Ich möchte nicht Jammern. Das fällt mir gerade schwer, weil ich selbst nicht weiß, was los ist. Ich bekomme Kopfschmerzen von dem Hin und Her, von den Fragen und Gegenfragen. Haben andere eigentlich auch so wilde Kopfarbeit? Es wäre schön, davon zu hören! Vielleicht ist gemeinsames Fehler-Machen angenehmer als ungemeinsames.
Der Plan:
Mich regelmäßig daran erinnern, dass „Fehler“ super sind. Fehler in Anführungszeichen deshalb, weil es für mich, für mein eigentliches Ich keine Fehler gibt, sondern Entscheidungen und deren Wirkungen. Entscheidungen, egal wie groß oder klein, fühlen sich gut an und nur dann, wenn es sich gut anfühlt, bringt es einen weiter. Ob mit oder ohne Ego-Mist. Oh, und natürlich: Mein Ego gehört zu mir, also sage ich mir: embrace you ego! embrace your inner voice, even if it’s telling you to stop doing anything. Einverstanden.
PS: Mehr Menschen
Wer seine Erfahrungen teilen möchte, teile sie sehr gerne mit mir! Vielleicht nutze ich Twitter oder Facebook, um jeden neuen Fehler zu verkünden und ihm damit Raum zu geben und gleichzeitig Kraft zu nehmen. Warum eigentlich nicht?