Premierennachruf Ernst&Aber
Premierennachruf Ernst&Aber

Premierennachruf Ernst&Aber

20.11.2011

Von draußen sieht man nur das sanfte Licht des Kronleuchters und die vielen Kerzen im Café leuchten. Es wird einem sofort klar: Hier ist Raum für etwas Besonderes. Auf einem Tisch liegen Schriftstücke, auf einem anderen ein paar Bücher. Daneben, in der Nähe, steht ein spielbereites Cello. Es ist der Premieren-Abend von Ernst&Aber im Café Chokolat im Dortmunder Kreuzviertel. Ernst&Aber, das sind ein Cello und eine Stimme, ein junger Mann und eine junge Frau, er spielt, sie liest und singt und gemeinsam gehen sie in den selbsterschaffenen Tönen und Texten auf.

 

Ernst&Aber im Café Chokolat

Der Abend beginnt mit einem Cello-Solo und leitet, über klassische Melodien, über zum Lyrikblock. Ruhig erhebt sich

die erzählende Stimme und nimmt ZuschauerInnen mit in Käferwelten, Traumgestalten und konkrete Lückenlyrikwelten. Von hier an und dann weiter, eine Cello-Improvisation, es könnte auch das Leitthema des Abends sein. Von hier an, und dann weiter, so gehen sie, die Texte, die Rhythmen, der Gesang, die vibrierenden Saiten und Seiten. Eine kurze Pause und weiter. Sein Cello wandert über Bach-Sarabanden zu orientalisch anmutenden Improvisationen, gezupfte und gestrichene Bearbeitungen des Instruments, in sich wiederholend und miteinander verhallend. Ihre Stimme fällt ein in die dazwischen aufkommende Ruhe, verbirgt sich hinter minimaler Mimik und schraubt sich kraftvoll durch die gemeinsamen Arrangements. Ein Abend im Leben von Ernst&Aber, freie spontane Textvertonungen inklusive.

Sowie er begonnen hatte, endet der Abend auch, alle hängenden Gedanken werden von Cellountermalung begleitet und ausgeleitet. Die Kerzen brennen noch eine ganze Weile, denn an ein Ende mag man nicht glauben. Eins ist sicher: sie werden wiederkommen, Cello&Lyrik, Ernst&Aber.