Ich gebe es zu: viele Sachen verstehe ich nicht. Ich meine nicht intellektuell oder auch aus ethischer Sicht. Oder aus humanistischer. Oder aus der reinen Logik heraus. Ich meine das emotional oder wenigstens mit einem deutlichen Kopfschütteln vor Überraschung und, ja, Scham.
Pegida zum Beispiel. Da verstehe ich nicht, wie sie sich verbreiten können mit ihren eigentlich doch offensichtlichen Absichten und Parolen. Leuchtet mir auch nicht ein, wie man diese Absichten oder wenigstens doch eindeutig feindlichen Aussagen nicht erkennen kann. Na klar, denke ich. Es ist einfacher. Einfacher jemandem zu folgen, der die eigenen Sorgen „versteht“ und „endlich mal was sagt“. Muss man ja auch mal sagen dürfen, so was. Dass die Absichten dahinter ganz andere sind, ach, damit muss man sich ja nicht immer beschäftigen. Das ist ja auch ganz oft übertrieben, wie das so dargestellt wird. Klar.
Muss man aus meiner Sicht übrigens nicht sagen dürfen, dass ein Flüchtling ja unberechtigterweise mehr Geld bekommt als ein Hartz-4-Empfänger. Da muss man höchstens mal den Kopf einschalten und hinterfragen, wie jemand so etwas sagen kann, ohne dass er sofort sozial isoliert wird.
Und dann erschrecke ich noch mehr, wenn ich feststelle: Die merkwürdigen Meinungen sind direkt neben mir. Ich kenne jemanden, der sich blenden lässt von Milchmädchenrechnungen (das arme Milchmädchen!), weil es den eigenen Sorgen entgegenkommt. Der sich lieber beschwert, als zu erkennen, dass es immer, IMMER, einen eigenen Handlungsspielraum gibt.
Ich habe das Thema Flüchtlinge medial verfolgt. Viele Meldungen haben mich wütend gemacht, traurig, nachdenklich. Ich kenne viele Geschichten aus meiner eigenen Familie und aus meiner neuen Familie. Von Vertreibung, Verlust, Flucht, von den Ängsten, die Familie und sich selbst zu verlieren. Ich kenne die eigene Angst vor dem Fremden und vor Verlust. Angst geht nicht, sie überträgt sich.
Ich kenne aber auch die Gutmütigkeit, anderen zu helfen und ihnen abzugeben. Ich kenne das Unbedingte. Das Menschliche. Wenn ich an eines glaube, dann daran: Wir sind alle anders und deshalb gleich.
We are the same
I eat. I breathe.
I wait. I think.
I cry. I dream.
I see.
My father was a refugee. I am his daughter.
My love was a refugee. I am his love.
I am here. There might be a reason.
I have not seen the pain. The fear. But I learned to listen, and so I have felt it. I feel it.
The fight does not end. Life is different.
My heart beats.
I eat. I breathe.
I think. I wait.
I cry. I dream.
I see.
Sometimes I don’t want to see.
I don’t want to hear what others say.
About jealousy of people being supported when
They have their lives on the edge. When they have left their hope with their houses, families,
lives. Not because they wanted but it was the only way to not see their own children die.
What would you do?
I said, what would you do?
Hundreds of thousands of your happy children’s feet have jumped over the gym’s ground, where
they are lying now, sleeping, exhausted, lost.
I see. I hear.
I dream. I cry.
I fear.
I feel.
I am you. You are a part of me.
I cannot save you from your nights.
I might not save you at all.
I can only have your words.
I heard them many times. I heard your pain. Your fear. Your sadness.
I see you. I hear you.
I feel you.
There is love. Enough to share.
We have love and compassion and humanity.
And we know we have enough.
We will share.
#weareallrefugees